Sonntag, 30. Juli 2006: Auf dem Col du Galibier

5. Tag: Valloire – Col du GalibierCol du Lautaret – Briançon – Col d'Izoard – La Chalp
84.1 Kilometer, ca. 2400 Höhenmeter, Mittel 16.2 km/h, Fahrzeit 5:14h

Oben angekommen jubelte mir Julian förmlich zu. Er war natürlich wieder der erste und schon 25 Minuten vor mir dort angekommen. Unverzüglich mussten Beweis-Fotos von diesem Galibierschild gemacht werden. Das war eine der wichtigsten Missionen der gesamten Tour! Also los, ab zum Schild, alles andere kommt danach! Nur war die Passhöhe ganz schön «lebendig» an diesem Tag, so dass ein entsprechendes Gedränge vor dieser begehrten Tafel herrschte. Alles andere kam danach. Und wir sollten wirklich genug Zeit dafür haben...

Das GALIBIER-SCHILDJulian auf dem GalibierNicolas auf dem Galibier
Das GALIBIER-SCHILD
30. Juli 2006, 13:55:21
Endlich. Jetzt hab ich dich. Jetzt hab ich dich endlich.

Julian auf dem Galibier
30. Juli 2006, 14:00:15
Eine halbe Stunde musste er oben auf dieses Foto warten!

Nicolas auf dem Galibier
30. Juli 2006, 14:01:15
Bei mir gings schneller. Leider konnte ich nicht anders hinstehen, da überall Autos oder Motorräder im Weg standen.

Blick zurück
Blick zurück
30. Juli 2006, 14:02:41
Ob man die anderen da schon kommen sieht?





Der Inhalt des SMS, das ich nun las, verwunderte mich etwas: «Wo seid ihr?». Komisch, das konnte er doch etwa erahnen. Wie auch immer, ich schrieb dem Kollegen nochmal zurück, dass wir nun ganz oben auf dem Galibier standen. Und mit vielen Grüssen in die Schweiz!

Marc folgte nach 25 weiteren Minuten, die sich aber relativ kurz angefühlt hatten. Auch für ihn galt: sofort ab zum Schild fürs Beweisfoto. Wenige Minuten später kam auch Marcel ausser Atem an, der Galibier habe ihm arg zugesetzt. Doch es gab keine Gnade: vors Schild stellen und ablichten lassen! Nun fehlte nur noch Georg. Ich plante noch ein Gruppenbild zu machen mit allen fünf vor dem Galibier-Schild. Doch wo blieb Georg? Die vielen «das ist er doch!»-Ausrufe brachten nichts. Leider sahen wir ihn nie. Verdammt, wo steckte der nur. «Ich hab dem heute angesehen, dass es ihm nicht gut geht», meinte Marcel. Das klang recht übel.

MarcMarc und JulianMarc auf dem Galibier
Marc
30. Juli 2006, 14:19:18
Ah! Marc kommt ja schon nach oben.

Marc und Julian
30. Juli 2006, 14:20:15
Marc geniesst es, Julian langweilt sich wohl schon. ;)

Marc auf dem Galibier
30. Juli 2006, 14:21:22
Gratulation!

Blick zurückJulianNicolas
Blick zurück
30. Juli 2006, 13:18:40 (+1 Stunde)
Hier noch das Bild von Marc, mit echten Fotoapparat.

Julian
30. Juli 2006, 13:18:43 (+1 Stunde)
Ein bisschen schräg, aber egal.

Nicolas
30. Juli 2006, 13:18:46 (+1 Stunde)
Wieder mit dem Händy spielend.

Julien im HimmelWagenparkDie andere Seite
Julien im Himmel
30. Juli 2006, 13:18:53 (+1 Stunde)
Es wurde ihm noch langweiliger. :)

Wagenpark
30. Juli 2006, 13:21:33 (+1 Stunde)
Für die Weicheier... die fanden es sicher noch schwierig, motorisiert raufzufahren.

Die andere Seite
30. Juli 2006, 13:21:36 (+1 Stunde)
Blick auf die kommende Abfahrt!

Ein bisschen GalibierMarcel strampelt hochDer Aussichtsberg des Galibier
Ein bisschen Galibier
30. Juli 2006, 14:23:15
Ja es wird langweilig!

Marcel strampelt hoch
30. Juli 2006, 14:24:51
Auf diesem Bild kann man weit hinten Marcel erahnen (ca. 100m vor dem weissen Auto)

Der Aussichtsberg des Galibier
30. Juli 2006, 14:25:44
Ich bestieg ihn nicht, um die neuen Veloschuh-Platten nicht schon kaputt zu machen.

Putzmunter kommt Marcel an!Marcel auf dem Galibier«Ist Georg nicht der dort??»
Putzmunter kommt Marcel an!
30. Juli 2006, 14:26:24
Zitat: «Der Galibier isch e Sauhund».

Marcel auf dem Galibier
30. Juli 2006, 14:30:26
Auch er kommt noch zu diesem begehrten Foto. :)

«Ist Georg nicht der dort??»
30. Juli 2006, 14:32:09
Julian und Marc schauen hier auf die zurückliegende Strecke runter. Wo zum Teufel bleibt Georg?

Wir warteten weiter. Mittlerweile stand ich beinahe schon eine Stunde auf diesem damned Pass, Julian sogar schon länger. Irgendwann entschieden wir uns, runterzufahren zum nächsten Gasthaus. Das war sehr schade, denn so konnten wir kein Gruppenbild mehr am Galibier machen. Auch Georg musste so natürlich auf ein Portrait verzichten. Die Abfahrt zum nächsten Gasthaus war sehr kurz: schon am anderen Ende des kurzen Tunnels, der diesen grauen Schutthaufen durchquerte, fanden wir eines. Das war nur wenige hundert Meter nach der Passhöhe. Die ausgeschriebenen Sandwiches wollten sie uns nicht hergeben. Sie verfügten angeblich über zu wenig Brotschnitten für Sandwiches. Und auf Süsswaren hatten wir keine Lust, bäh. Dafür gab es jede Menge Felle zu kaufen! Ja genau, das ist eben für die Radfahrer, wer hier oben ausser Atem ankommt sucht natürlich als allererstes sofort ein Fell! Doch kurz danach sahen wir, wie die Leute an einem anderen Tisch einen schönen Teller mit allem möglichen Zeugs vor sich hatten. Aber als wir dann einen solchen «assiette» (so mit Galibier-Salat, Galibier-Schinken und Galibier-Käse) bestellten und bekamen, gab es plötzlich doch etwa ein Dutzend Brotschnitten in einem Körbchen dazu. Häh? Naja, das sind halt Franzosen! Das knappe Brot sei angeblich zu schade für Sandwiches, die Teller seien sowieso viel gescheiter oder irgendwas in der Art, hiess es dann glaub ich. Aber immerhin konnte man also neben Fellen, Süssigkeiten und Sand-Wichse auch was wirklich Geniessbares haben.

Das Galibier-RestaurantMarcel
Das Galibier-Restaurant
30. Juli 2006, 14:51:04
Mit den Fellen und den SANDWICHS.

Marcel
30. Juli 2006, 15:05:50
«Georg ist gestern viel zu schnell mit Julian auf den Iseran geheizt»



Auf einmal wurde mir etwas extrem peinlich. Ich hatte nochmal die SMS studiert und merkte plötzlich, dass das SMS mit «Wo seid ihr?» ja von Georg gekommen war, und nicht vom Kollegen, dem ich gerade zuvor geschrieben hatte. Ohje... das war dumm gelaufen. Ich erinnerte mich, das SMS schon früh beim Hochfahren erhalten zu haben, damals als ich noch am Fahren war und das Handy nicht hervorgrübeln wollte. Hmm das war extrem blöd. Ich versuchte sofort anzurufen, doch er hatte das Handy offenbar ausgeschaltet. Was nun? Naja, wir blieben noch eine Weile sitzen. Die Zeit jedoch, die lief uns nur so davon... bereits 15 Uhr wars, und der geplante Weg noch lange. Sehr lange. Und Marcel eröffnete uns die traurige Gewissheit: es würde heute nicht mehr bis zum geplanten Ziel reichen. Sprich, wir hatten wieder einen Rückstand. Mist, und das vielleicht nur wegen mir, weil ich die SMS nicht richtig beachtet habe.

«Was ist denn nur mit Georg los, der macht doch sonst viel Sport?» – «Der ist gestern viel zu schnell mit Julian auf den Iseran geheizt», meinte Marcel.

Doch kurz später... endlich ein Lebenszeichen! Georg war da! Offenbar war er bei der kaputten Strasse in Valloire via Umleitung gefahren und war dadurch irgendwie vom richtigen Weg abgekommen. Deshalb hatte er mir geschrieben... sorry, Georg. Doch wir wollen da auch nicht die andere Hälfte der offenbaren Wahrheit verschweigen: er hatte zusätzlich einen ziemlichen Schwächeanfall und scheint – gemessen am Rückstand – Teile des Aufstiegs zu Fuss gelaufen statt gefahren zu sein ;).