3. Tag: (Martigny / Liddes) – Grosser St. Bernhard – Aosta – Kleiner St. Bernhard – Séez
116.2 Kilometer, ca. 1600 Höhenmeter, Mittel 24.3 km/h, Fahrzeit 4:47h
body { background-color:rgb(40,45,50); } body, div, td { font-size:12px; font-family:Verdana,sans-serif; color:black; } div.page, div.pageFooter { background-image:url(backgroundImage.jpg); background-repeat:no-repeat; background-position:0px 0px; width:774px; padding-top:85px; margin:0 auto 0 auto; background-color:white; } div.pageFooter { background-image:none; background-color:transparent; padding:10px 0 20px 0; } div.navigation { font-weight:bold; padding:2px 10px 2px 10px; background-color:black; color:white; } div.page a { color:black; text-decoration:none; } div.navigation a, div.footer a { text-decoration:none; color:rgb(150,255,0); } div.footer a:hover { color:white; /* text-decoration:underline; */ } div.text, div.footer { padding:5px 10px 5px 10px; line-height:150%; color:rgb(50,50,50); text-align:justify; } div.footer { font-size:90%; color:rgb(200,205,210); } table { margin:10px 5px 10px 5px; } td { padding:0px 2px 0px 2px; width:256px; vertical-align:top; text-align:left; font-size:11px; color:rgb(40,45,50); } h1, h2 { font-size:180%; font-weight:normal; margin:0 0 5px 0; padding:15px 10px 0 10px; } h2 { font-size:160%; padding:10px 0 10px 0; margin:0; } td h6 { color:black; font-size:100%; padding:0; margin:0; } table img { border-width:1px; border-color:rgb(210,215,220); border-style:solid; background-color:rgb(240,240,240); padding:4px; } table img:hover { background-color:rgb(150,255,0); }
3. Tag: (Martigny / Liddes) – Grosser St. Bernhard – Aosta – Kleiner St. Bernhard – Séez
116.2 Kilometer, ca. 1600 Höhenmeter, Mittel 24.3 km/h, Fahrzeit 4:47h
Was wir bis dahin am Pass in Sachen Nässe und Kälte erlebt hatten, war wohl schon als relativ schlimm zu werten. Doch das Schlimmste sollte uns noch bevorstehen. Die Abfahrt nach Séez! Mit völlig durchnässten Kleidern bei rund 5 Grad schlottert man derart, dass man das Rad kaum noch ruhig halten kann. Leider wurde es recht schnell dunkel und die Strasse war stellenweise sehr übel, so dass wir bis zur Verkrampfung auf den Bremsen hockten. Man sollte die Tour de France mal wieder dort durchführen, vielleicht würden diese gefährlichen Längs-Risse im Belag (die ähnlich wie Strassenbahn-Schienen wirken dürften und die man in der Dämmerung fast nicht mehr sieht) dann mal ausgebessert. Und es wollte einfach nicht wärmer werden.
Unten in Séez hatten zudem noch – zum Ärger von Marcel, der dort in ein gutes Hotel wollte – nicht alle gewartet, sondern donnerten weiter runter. Das führte dazu, dass wir uns einen noch viel längeren Weg aufbürdeten, als wir sowieso schon hatten. Eigentlich sollten wir heute bereits in Val d'Isère ankommen. Wir waren nun erst in Séez, frierend und völlig durchnässt. An diesem kalten Abend fanden wir ein richtig französisches Hotel, sehr schön und gemütlich, und konnten uns endlich aufwärmen. Es war sehr wohnlich und warm, allerdings schien auch alles ein bisschen improvisiert. Unser Zimmer hatte zwei Etagen! Beim Begehen der engen Wendeltreppe bekam man allerdings fast das Gefühl, sie werde gleich auseinanderfallen. Oben hatte es Dachfenster und der Teppich darunter war auf einem grossen Fleck ganz dunkel: er war pflodernass. Die hatten das Dachfenster während des Gewitters einfach offen gelassen ;). Bei der Dusche, lief auch alles überall raus. Beim Fernseher (ja das hatte es sogar!) hingen hinten beim Stromanschluss die blanken Drähte raus. Das ist eben franzöisches Wertarbeit, jetzt weiss ich endlich warum unsere alten Citroëns so zuverlässig gelaufen sind ;). Die Türschlösser und Schlüssel muteten ebenfalls archaisch an, passten aber perfekt zu diesem Hotel. Auch wenn vieles etwas verlottert war, fanden wir es sehr gemütlich. Aber gemütlich war für uns in diesem Moment wohl alles, wenns einfach nur trocken und warm war...
Unser Zimmerschloss in Séez29. Juli 2006, 8:02:17Man beachte den Schlüssel und den Anhänger – provisorisch von Hand beschrieben und mit Klebband. ;) |
Doch nun folgte der grosse Schreck: leider wollte uns der Gastwirt kein Nachtessen mehr servieren, weil es schon ungefähr – lächerlich – 21:30 war! Gehen die mit den Hühnern ins Bett? Nächstes Mal fahren wir besser in Italien runter, dort bekommt man doch überhaupt erst um diese Zeit richtiges Nachtessen. Damit nicht genug, in ganz Séez gabs auch kein Restaurant mehr, das offen hatte. Wir kehrten hungrig in unser Hotel zurück und nahmen ein Bier. Das gab es sogar noch! Ein Sandwich oder sonst was in der Art wollte der Gastwirt nicht hergeben. Am meisten Mitleid hatte ich in diesem Moment mit Julian, der sich schon am Abend zuvor mit Riegeln begnügen musste und nun schon wieder nichts Vernünftiges zu Essen bekommen sollte. Bier mochte er auch keines. Der Gastwirt meinte, wir sollten mal nach Bourg St. Maurice runter, dort sei angeblich «die Hölle los» und immer was zu bekommen. Doch das war uns zu weit, zudem war die Strasse steil und es war kalt. Und das Rad mochte in diesem Moment niemand mehr sehen.
Etwas später fanden Marc und Georg jedoch draussen ein Taxi und liessen sich nach St. Maurice chauffieren, kamen wenig später mit Take Away Pizza zurück! Super Sache! Nun konnten wir alle im Restaurant dank mitgebrachter Sachen doch noch halbwegs fürstlich zu Abend essen. Der Gastwirt, der uns zuvor nicht bedienen wollte, durfte uns ein paar Messer leihen («Excusez... avez-vous des couteaux pour...?»), dann Servietten und am Schluss auch noch die leeren Kartons entsorgen («Excusez, ...»). Marc wusch dazu auch noch über den Tresen die Hände. Der Wirt hat alles ohne Murren hingenommen. Aber ein sonderlich gewinnbringendes Geschäft war das wohl nicht. :)